5. Prinzip: Organische Energie

Die Organische Energie ist die weitende und streckende Kraft, die dir mehr Länge, Ausdehnung und Freiheit in der Haltung schenkt. Sie schafft Weite und Weichheit im Körper.

Sie ist die gegensätzliche Kraft zur Muskulären Energie. Wir brauchen sie, um die Festigkeit und Sicherheit der Muskulären Energie auszubalancieren. Diese beiden gegensätzliche Kräfte pulsieren miteinander und ergänzen sich. Dieses Konzept von Dualität nennen wir im Yoga Spanda. Das eine existiert nicht ohne das andere. Oder anders gesagt: nur durch den Kontrast von Gegensätzen nehmen wir Dinge bewusster wahr.

Die Organische Energie gliedert sich in 3 Aspekte:

1. Energie fließt vom Fokuspunkt aus entlang der Körperlinien zur Peripherie
2. Die Glieder weiten sich von der Mittellinie nach außen
3. Die Haut weitet sich von den Knochen weg

Mentaler und emotionaler Nutzen

Wenn wir Organische Energie anwenden, stärken wir Qualitäten wie Großzügigkeit, Zuversicht und die Möglichkeit unsere Perspektive zu wechseln. Wir können in der Haltung weicher werden und sie mehr von „innen heraus nach außen“ üben. Die Haltungen werden somit Ausdruck eines inneren Gefühls.

In meinem  Alltag fällt es mir persönlich oft schwer, weicher, nachsichtiger und liebevoller – also „organischer“ – mir selbst gegenüber zu sein. Weil ich oft zu konzentriert und zu zielstrebig – also zu „muskulär“ – bin. Mich immer wieder daran zu erinnern, die wichtige Balance dieser beiden Gegensätze zu finden, unterstützt mich darin, dem Leben gegenüber Offenheit und Weichheit zu behalten.