Thema des Monats April 2021: Bewegungsrichtungen

In einer Yogaklasse bewegen wir den Körper in unterschiedliche Richtungen: wir beugen uns nach vorne und hinten, drehen uns zur rechten und linken Seite und bringen in den Umkehrhaltungen die Hüften über die Schultern und das Herz über den Kopf. All diese Bewegungen halten den Körper gesund, flexibel und stark – in den Muskeln, Faszien, Organen und dem Nervensystem.

Die folgenden 4 Videos beschäftigen sich mit diesen unterschiedlichen Bewegungsrichtungen in der Asanapraxis.


Wir beginnen mit den Drehhaltungen – den Twists.

Wann hast du das letzte Mal etwas Neues entdeckt? Da wir alle Gewohnheitstiere sind und ungern aus der Routine ausbrechen, wohl eher selten, oder? Dabei ist es so schön, mit wirklich offenen Augen durch’s Leben zu gehen und wirklich wahrzunehmen, was rechts und links so Neues passiert. Wirklich hinzuschauen.
Drehungen laden uns im wahrsten Sinne des Wortes dazu ein, den Blick zur Seite zu richten – von sich selbst auf andere und so das Blickfeld auf die Welt zu erweitern. Warum? Wir bekommen dadurch neue Impulse, lernen Neues kennen und können über die Schönheit – die genau vor unseren Füßen liegt – staunen.

Körperlich wird deine Beweglichkeit in der Wirbelsäule verbessert, Verspannungen in der Brustwirbelsäule werden gelöst, die inneren Organe massiert und die Verdauung angeregt. Bitte beachte: Du solltest die Drehungen nicht bei akuten Rückenschmerzen, Entzündungen im Bauchraum und in der Schwangerschaft nach dem 6. Monat üben.

Beruhigende Vorbeugen

in dieser Woche bekommst du eine Sequenz mit den Vorbeugen, die emotional beruhigend und kühlend wirken. Körperlich werden die Organe im Bauch und Becken angeregt. Dein Blick richtet sich eher nach innen – dabei können tief sitzende Emotionen auftauchen. Mit dem Üben von Vorbeugen kultivieren wir die Qualitäten von Geduld und Langsamkeit. Während des Übens bedarf es eher eines „Loslassens“ als eines „nach unten Ziehens“. Wenn du mit dem Fluss des Atems übst und dein Ego ein wenig zur Seite stellst, dann entspannt sich deine gesamte rückseitige Kette der Muskulatur und du kommst in den Genuss der Dehnung deiner gesamten Körperrückseite.

Rückbeugen, die energetisieren

sich nach hinten zu beugen ist keine „natürliche“ Handlung, die wir im Alltag ausüben. Die Vorstellung, sich in das Unbekannte zurückzulehnen, bereitet vielen ein Gefühl von Unbehagen. Ich möchte dich diese Woche einladen, dich diesem Gefühl anzunähern und zu beobachten, was es mit dir macht – mental und emotional. So stärkst du deine Widerstandsfähigkeit und auch dein Vertrauen in dich selbst.

Mit dieser Sequenz dehnst du deine Körpervorderseite – vor allem deine Herzregion, den Bauch und die Leisten. Außerdem erzeugst du eine große Energie und Hitze im Körper, die dich durch den Tag tragen wird. Aus diesem Grunde empfehle ich dir, diese Sequenz nicht nach 20 Uhr zu üben. Wärme dich mit einigen Sonnengrüßen auf.

Umkehrhaltungen für eine neue Perspektive

In dieser Woche kannst du deine Perspektive auf die Welt einfach mal auf den Kopf stellen und Dinge einfach mal anders machen als sonst – die Umkehrhaltungen werden dich darin unterstützen. Was ich dabei so spannend finde, ist nicht die Haltung selbst, sondern der Weg des Übens – zum Beispiel beim Kopfstand. Es gibt so viele Stellschrauben, an denen ich drehen kann, dass ich mit der Zeit immer mehr Kontrolle über unterschiedliche Körperbereiche erlange. Das ist das Tolle wenn wir üben, auf den Händen, den Unterarmen oder sogar dem Kopf zu stehen.

Körperlich haben die Umkehrhaltungen folgenden Nutzen: närstoffreiches Blut strömt ins Gehirn, der Geist wird klarer. Die Konzentrationsfähigkeit steigt und das Nervensystem wird positiv beeinflusst.
Emotional stärke ich die Qualität von Hingabe. Nicht das Endergebnis ist wichtig, sondern der Weg dahin. Meine Einstellung dazu ist am wichtigsten.

In diesem Video lernst du unterschiedliche Umkehrhaltungen kennen: von der ganz einfachen Kindhaltung bis hin zur Königshaltung: dem Kopfstand. Bitte übe achtsam und vorsichtig. Den Kopfstand empfehle ich dir nur, wenn du schon Erfahrung hast und deine Halswirbelsäule, Schultern und Arme kräftig genug dafür sind. Umkehrhaltungen sind nicht geeignet für dich, wenn du zu hohen Blutdruck hast.